Kurzbeschreibung Projekt "Gila´s Children and Community Hospital"
-Medizinische Grundversorgung der Region Bo mit circa 500.000 Menschen
-Behandlung von Kindern und Erwachsenen ambulant und stationär incl. Geburtshilfe
Historie des Klinikbaus
Bereits zu Zeiten des Rebellenkriegs (1992-2002) entstand eine kleine Krankenstation in Bo, welche später von den Rebellen zerstört wurde. Wegen des hohen Bedarfs an Krankenversorgung in der Region entstand der Plan, eine neue und größere Klinik zu errichten. Diese wurde zunächst mit privaten Spenden begonnen und konnte durch eine Patenschaft aller 5 Oldenburger Krankenhäuser im November 2011 fertiggestellt werden - www.5-fuer-clinic-bo.de
Räumlichkeiten der Klinik
Erdgeschoss
3 Untersuchungszimmer
Notfallraum
Kreisssaal
Apotheke
Labor
Warteraum für Patienten
1 Krankenzimmer mit zwei Betten
Lager
- Obergeschoss
Krankenstation 4 Räume mit derzeit insgesamt 30 Betten (erweiterbar)
Physiotherapieraum
Operationstrakt mit 2 Räumen
3 Büroräume
- Obergeschoss
Dienstwohnung für Projektleiter und externe Experten
3 Schlafzimmer
1 Küche
2 Bäder
1 Wohn/Esszimmer
Das gesamte Haus ist sauber und funktionell gestaltet, für lokale Verhältnisse sehr guter baulicher Standard (gekachelte Böden, zT gekachelte Wände).
Apparative Ausrüstung
Tropen-Labor
Ultraschallgerät
EKG
Sterilisator
OP Bestecke
OP Tisch
3 Gynäkologische Stühle
2 Notstromaggregate
Krankenwagen
Vorhandenes Personal
Klinikmanager Musa Bainda
8 Krankenschwestern/Hebammen
2 Laboranten
3 Verwaltungsangestellte
2 Haustechniker
4 Reinigungskräfte
Vorhandenes Leistungsspektrum
Medizinische Grundversorgung durch Krankenschwestern
Schwangerenversorgung und Geburtshilfe durch Hebammen
Eingerichtete Apotheke mit geprüften Basismedikamenten für akute und chronische Erkrankungen (über Action Medeor)
Sprechstunden durch deutsche Gastärzte (überwiegend Monatseinsätze)
Belegärztliche Allgemeinchirurgie durch lokalen Arzt
Aktuelle Ärztliche Personallage
Sierra Leone verfügt über eine Medizinische Fakultät in Freetown, jedoch deckt die Zahl der Abgänger bei weitem nicht den Bedarf an Medizinern. Zudem wandert ein Teil ins Ausland ab. Ausgebildete Ärzte, die im Land bleiben, werden vom Gesundheitsministerium in erster Linie auf die Regierungskrankenhäuser (mit häufig schlechtem Standard) verteilt . Private, vor allem ausländische Träger werden nachrangig berücksichtigt. So ist auch im Fall der relativ neuen Klinik Bo im Moment kein einheimischer Arzt verfügbar. Bisher ist der tägliche Klinikbetrieb allein auf deutsche freiwillige Ärzte angewiesen.
Seit November 2013 steht uns als Chirurg der lokale Arzt Dr. Manah zur Verfügung.
Seit Juni 2012 haben wir mit einer Ärztekette (je 1 Allgemeinarzt für je 1 Monat, Übergabe am Flughafen) die Versorgung sichergestellt und eine Kontinuität in der Patientenversorgung aufbauen können. Durch eine stabile Medikamentenlogistik mit qualitätsgeprüften Präparaten und natürlich die empathische bestmögliche Betreuung der Patienten hat unsere kleine Klinik sich bereits landesweit einen guten Ruf erworben. Aus der Hauptstadt Freetown wie auch aus dem Nachbarland Guinea kommen regelmäßig Patienten zur Behandlung.
Situation unter der Ebola-Epidemie – seit März 2014
Die Klinik Bo ist nicht ausgerüstet, um Ebola-Kranke zu behandeln. Nach Schulung des Teams wurde bis Mitte August der Betrieb aufrechterhalten. Patienten mit Ebola-verdacht wurden zu den Spezialstationen weitergeleitet. Arzt und Schwestern arbeiteten zum eigenen Schutz durchweg mit Schutzkleidung (OP-Kittel/Mundschutz/Handschuhe). Keiner unserer Angestellten ist bisher an Ebola erkrankt. Im August 2014 musste das Krankenhaus aus Mangel an Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln geschlossen werden. Es wurde uns nie Zugang zu den ausgewiesenen staatlichen Vorräten gewährt.Seitdem werden lediglich Medikamente an chronisch Kranke sowie Nahrung an bedürftige Babys und Kleinkinder ausgegeben.
Am 18.10.14 werden per Container in Deutschland beschaffte Schutzkleidung/Desinfektionsmittel nach Sierra Leone verschifft. Nach dessen Ankunft kann über die Wiedereröffnung nachgedacht werden. Deutsche Ärzte stehen bereit, kurzfristig in Bo tätig zu werden, sobald die Gesamtlage es erlaubt.